Zahlreiche interessierte Mitglieder von CDA, FU und CDU diskutierten kontrovers über die Möglichkeiten der Unterbringung der zahlreichen Bürgerkriegsflüchtlinge in Berlin.
Joachim Krüger MdA, Mitglied im Sozial-, wie im Hauptausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses berichtete "aus erster Hand" über die aktuellen Planungen. Da eine Vielzahl von Bürgerkriegsflüchtlingen Asylanträge gestellt haben, ist Berlin in der Verantwortung, schnell und unbürokratisch angemessenen Wohnraum zur Verfügung zu stellen.
Die häufig viel gescholtenen "Container" sind dabei besser als ihr Ruf. Auch wenn sie keine Luxus-Unterbringung bieten können, stellen sie doch angemessen und mit allen notwendigen Einrichtungen wie Sanitäranlagen, Kochmöglichkeiten und Gemeinschaftsräumen ausgestatteten Wohnraum dar. Auch die mögliche Nachnutzung, wenn die Asylbewerber in andere Quartiere oder Bundesländer umgezogen sind, steht schon im Raum: Viele Studenten würden gerne diese Unterbringungsmöglichkeiten nutzen.
Allerdings ist es den Bürgerinnen und Bürgern "vor Ort" in den Berliner Kiezen teilweise nur schwer zu vermitteln, wenn neue Unterkünfte errichtet werden sollen. Insbesondere das Verhalten einer Minderheit von Flüchtlingen in Kreuzberg (Besetzung von Oranienplatz und Gerhard-Hauptmann-Schule) erzeugt eine negative öffentliche Meinung, die auf die breite Mehrheit der Flüchtlinge aber nicht zutrifft.
Auch die jetzt aufgestellten Traglufthallen bieten mehr Komfort, als gemeinhin vermutet wird. Diese dienen aber vorallem der sehr kurzfristigen Unterbringung von gerade angereisten Asylbewerbern für eine bis wenige Nächte, bis diese in andere Bundesländer weiterreisen. Die Verteilung der Flüchtlinge auf alle Bundesländer ist im sog. "Königssteiner Schlüssel" geregelt. Ebenso sind die Traglufthallen eine wichtige Unterbringungsmöglicheit in den Wintermonaten für die Obdachlosen dieser Stadt.
Im Anschluss an den ebenso fachlich fundierten wie engagierten Vortrag von Joachim Krüger ergab sich unter den Anwesenden eine intensive, z.T. auch kontrovers geführte Diskussion.